Freizeit

In der Weihnachtsbäckerei…..

Die mit dem Hund geht… Wie das Leben mit Hund wirklich abläuft.


Hier schreibt: Birgit Jaklitsch. Als die Juristin mit ihrem Golden Retriever Rüden Finley einen “vollkommen unerziehbaren Hund” hatte, entschloss sie sich, selbst eine Ausbildung zur Hundetrainerin zu machen. Ihren kritischen Blick als Gerichtsreporterin hat sie sich erhalten und gewinnt dadurch immer wieder humorvolle Erkenntnisse auf das Leben mit dem Hund. Birgit Jaklitsch hat eine Kolumne im Magazin Hundewelt und ist Buch-Autorin.



…. läuft so einiges schief

Plätzchen zu backen ist zur Weihnachtszeit ein absolutes Muss, wenn man Kinder hat. Ich verrate euch ein gut gehütetes Geheimnis. Ich kann nicht backen. Wenn ich es doch tue, liefere ich etwas ab, das man mir noch Jahre später als Jahrhundertfehlschlag unter die Nase reiben könnte.

Ich schlage mich schon seit Jahren mit einem schlechten Gewissen herum, weil ich mich während der Kindergarten- und der Schulzeit meiner Kinder, vor dem Kinderbacken gedrückt habe. 


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Als Finley bei uns einzog, bekam das schlechte Gewissen neues Futter. Meine Bloggerkolleginnen waren fast durchweg engagierte Bäckerinnen von Hundeleckerlis. Sie posteten Bilder von Hundekeksen und opulenten Geburtstagstorten und erfanden neue, michelin-stern-verdächtige Rezepte. Im Vergleich zu ihnen war ich ein Rabenfrauchen. 

Als Finley sein erstes Weihnachten mit uns feierte, war es dann soweit. Ich spürte die Verpflichtung etwas Besonderes für ihn erschaffen zu müssen. Schmackhaft und kreativ sollte es sein. Ich war soweit, ich wollte mein Backtabu brechen. „Hey Finley, das wird ein Spitzenkuchen, zwei bis drei Etagen“, sagte ich aufgekratzt. Finley sah skeptisch aus, vielleicht hatte ich ein wenig übermotiviert geklungen. 

Auch meine Töchter reagierten eher verhalten auf mein Vorhaben. „Mama, echt jetzt“, sagte Motte, „backen ist ja wirklich nicht gerade deine Stärke.“ „Ne, echt nicht, ich sage nur … ERDBEERTORTE, ürgs“, ergänzte ihre Schwester Mausi. Ich hatte zwei Jahre zuvor einen Geburtstagskuchen für sie in den Sand gesetzt und mit meiner Erdbeertorte alle sieben- und achtjährigen Gäste zu Pflegefällen gemacht. 

Ich lieh mir also eines der Rezepte einer befreundeten Bloggerin aus und fing an. Ich stach den Teig aus und verteilte die Teigplättchen, die aussahen wie Pfotenabdrücke, auf dem Backblech. So niedlich. Dann schob ich das Blech in den vorgeheizten Ofen. Als die Eieruhr klingelte, holte ich es heraus und meine ganze Euphorie verflog schlagartig. Die Kekse waren brikettbraun. Finley wendete sich angewidert ab. 

Laut Rezept sollten die Kekse auch für Menschen essbar sein. Vorsichtig nahm ich einen, versuchte ihn durchzubeißen und scheiterte. Finley sah mich entrüstet an: „Frauchen, versprochen ist versprochen. Lass dir etwas einfallen.“

Wenn ich wollte, dass meine Töchter von dieser Schlappe nichts mitbekamen, dann musste ich mir schnell etwas einfallen lassen. Also plünderte ich den Kühlschrank. Ich füllte zwei Pakete Magerquark in eine Schale, formte sechs kleine Kuhlen in den Quark und füllte diese mit frischen Eigelben auf. Dann garnierte ich das Prachtwerk am Rand mit Käsewürfeln. Wiener Würstchen als Kerzenersatz, rundeten das Kunstwerk ab. Finley lief der Sabber die Lefzen herunter, offensichtlich hatte ich einen Volltreffer gelandet. Ich überlegte ganz kurz, ob ich von meiner Improtorte ein Bild auf Instagram posten sollte. Doch was hätte ich dazu schreiben sollen? „Eine Weihnachtstorte, ideal für Backversager…“ Nö, das Geheimnis hüte ich lieber weiter.er vernunftbetonten Antwort.

Lust auf mehr? Dann empfehlen wir “Dickes Fell und langer Atem” – Vom Überleben an der Schleppleine. Die Leserkommentare: “Zum Brüllen komisch”, “Einfach herrlich”, “Habe mich wieder erkannt” und “Wann kommt der nächste Jaklitsch?”. Birgit Jaklitschs Buch erschien im Minerva-Verlag und ist in jedem Buchhandel erhältlich oder direkt im Minervastore. www.Minervastore.de.

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